TECHNOLOGIEBESCHREIBUNG DES SANIERUNGSVERFAHRENS
- AUSKLEIDUNG MIT VOR ORT HÄRTENDEN SCHLAUCHLINERN (CIPP) - HÄRTUNG MIT WARMWASSER

nach PN-EN 752-5; 13689 und PN-EN ISO 11296-1, 11296-4.


STOFFKOMPONENTEN DER ROHRAUSKLEIDUNG

Bei einem mit Warmwasser härtenden CIPP-Produkt können Polyester- (UP) oder Vinylesterharze (VE) je nach Aggressivität des Mediums bzw. Epoxidharze (EP) verwendet werden. Als Trägermaterial kommt in der Regel Polymervliesstoff (PA, PAN, PET, PP) zum Einsatz. Membranen können je nach Anforderungen der jeweiligen Schlauchliner-Hersteller eingesetzt werden.

GERÄTE FÜR DEN EINBAU DER ROHRAUSKLEIDUNG

  • Kanalreinigungsgerät (Saug-Druckwagen)
  • ferngesteuerte Kanalinspektionskamera
  • Kanalkalibrierungsvorrichtung
  • ferngesteuertes Gerät zum Fräsen der Kanalinnenseite
  • Heizanalage (Wasserkesselanlage)
  • Inversionsvorrichtung (Wasserturm oder Inversionstrommel)
  • Wassersäule
  • Bypass-Geräte (Pumpen, Schläuche)
  • Geräte zur Inbetriebnahme des Kanals nach dem Einbau
  • Probegeräte

VORBEREITUNG FÜR DEN EINBAU

BEWERTUNG DES TECHNISCHEN ZUSTANDS DES KANALS

Bevor mit der Sanierung begonnen wird, wird die Rohrleitung in einem hydrodynamischen Verfahren mit einem auf dem LKW aufgebauten Kanalreinigungsgerät gereinigt. Anschließend wird die Rohrleitung mit einer ferngesteuerten Kamera inspiziert. Die Auswertung des Videomaterials aus der Kanalinspektion ist die Grundlage für die Erstellung eines ausführlichen Computerberichts über den technischen Zustand der Rohrleitung. Auf der Grundlage der Berichtsdaten wird der jeweilige Kanal je nach seinem technischen Zustand entsprechend eingestuft.

WAHL DER REPARATURMETHODE

Je nach Beschädigungs- oder Zerstörungsgrad des Kanals und seiner Einstufung in die jeweilige Gruppe wird die geeignete Technik für die Durchführung der Kanalsanierung ausgewählt. Nach der Bewertung des technischen Zustands des Kanals müssen die geodätischen Daten, der Grundwasserspiegel im Verhältnis zum Gründungsniveau des Kanals, die Verkehrslasten und andere Faktoren, die die Auswahl der Parameter der einzusetzenden Auskleidung beeinflussen, analysiert und auf dieser Grundlage in der Planungsphase ein geeigneter CIPP-Schlauchliner ausgewählt werden. Anhand des bekannten Wertes des Elastizitätsmoduls (E), der für das vorgeschlagene Trägermaterial charakteristisch ist, wählt der Planer die Dicke des CIPP-Schlauchliners aus.

TRÄNKUNG DES SCHLAUCHLINERS

Der Schlauchliner wird unter kontrollierten Bedingungen unter Vakuum mit Harz getränkt.

TRANSPORT ZUR BAUSTELLE

Der mit Harz getränkte Schlauchliner wird in Containern oder Kisten, die die optimalen Transportbedingungen für den jeweiligen Harzstoff gewährleisten, auf die Baustelle geliefert. Bei einem mit Epoxidharz (EP) getränkten Schlauchliner ist kein Transport von der Tränkungsstelle erforderlich, weil sich in unmittelbarer Nähe der Baustelle eine Anlage zur Werkstränkung befindet.

EINBAU

Sobald der betreffende Kanalabschnitt außer Betrieb genommen wird, wird ein Schutzschlauch (Preliner) in den Kanal eingezogen.

Nach der Sicherung der Oberfläche des alten Kanals wird über der Stelle, von der Schlauchliner eingezogen wird, eine Wassersäule oder eine Inversionstrommel aufgestellt. Der Schlauchliner wird durch Einstülpen (Inversion) mittels Wasser eingebracht.

Anschließend wird eine Heizanlage gestartet, die das Wasser im Schlauchliner im geschlossenen Kreislauf auf die Aushärtungstemperatur erhitzt.

Nach dem Einbau werden die Enden in den äußersten Revisionsschächten mit einer Fräsvorrichtung abgetrennt und „blind“ herzustellende Anschlüsse im ausgehärteten Schlauchliner aufgefräst.

Während des Einbaus sollten die Einbauparameter wie der Druck der dem Schlauchliner zugeführten Flüssigkeit in allen Einbau- und Aushärtungsphasen sowie die kontinuierlich abgelesenen Temperaturen von sämtlichen Prüfmesspunkten während des Aushärtungszyklus aufgezeichnet werden.

PRÜFUNG

TV-INSPEKTION

Nach dem Einbau und der Öffnung der Grundleitungen erfolgt eine TV-Abnahmeinspektion mit Aufzeichnung der Daten auf einer DVD-Platte oder anderen Datenträgern. Gleichzeitig wird ein Bericht über die durchgeführte Inspektion erstellt.

TESTS

Nach PN-EN ISO 11296-1, 11296-4 und PN-EN 1610


ANWENDUNG

Die Technologie der mit Warmwasser härtenden CIPP-Linerauskleidungen wird für Gebiete mit hohem Grundwasserspiegel empfohlen. Die Besonderheit dieser Technologie besteht darin, dass sie bei Netzen mit Bögen mit beliebigen Winkeln eingesetzt werden kann, ohne dass Aushübe hergestellt und die Anlage in Abschnitte unterteilt werden muss.

Durchmesserbereich: DN200 – DN2100
Drucklose Kanalisationsnetze.